Die unauflösbare Verbindung von Leben und Tod war ein beliebtes Thema im 16. und im 17. Jahrhundert.
Als Ausdruck dieser Verbindung wählte Marten van Heemskerk einen nackten Knaben oder Putto als Sinnbild des gerade beginnenden Lebens. Der Maler lässt uns aber im Unklaren darüber, ob der Junge schläft oder bereits wieder am Ende seines Lebens angelangt ist: Er ruht mit dem Arm auf einem Totenschädel und hält einen Stab mit der Aufschrift "Nascendo morimur", etwa "Geboren, um zu sterben". Das Motiv geht zurück auf ein Zitat aus der "Astronomica" des antiken Schriftstellers Marcus Manilius. Es tauchte dann um 1470 erstmals auf Medaillen des italienischen Graveurs Giovanni Boldù auf und wurde 1525 von dem deutschen Maler Barthel Beham in Kupferstichen verbreitet.
Solche Motive der Sterblichkeit dienen im Barock als bildliche Mahnung gegen das vergebliche Streben nach vergänglichen irdischen Gütern und sollen auch im glücklichsten Moment die Anwesenheit des Todes vor Augen führen.
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