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Museum für Weinbau und Stadtgeschichte Edenkoben 1800-1870: Industrielles Zeitalter 1870 /1871 - 1914 Reichsgründung bis Erster Weltkrieg [MWS_0015_005569]
Walzen-Spieldose (Museum für Weinbau und Stadtgeschichte, Edenkoben CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Weinbau und Stadtgeschichte, Edenkoben / Hubert Minges (CC BY-NC-SA)
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Walzen-Spieldose

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Beschreibung

Die Spieldose ist ein selbstspielendes mechanisches Musikinstrument. Daneben gibt es die Spieluhr, eine mechanische Uhr, die eine Melodie spielt. Der Spielkamm oder Tonkamm ist ein Stahl-Kamm mit von kurz nach lang abgestuften Zinkenlängen. Die Zinken heißen Tonzungen. Jede Tonzunge wird auf einen bestimmten Ton abgestimmt. Ein drehender Zylinder (die Tonwalze), der mit Stahlstiften besetzt ist, reißt diese Zungen an und bringt sie zum Schwingen, wobei durch die Anordnung der Stifte eine bestimmte Melodie entsteht. Der Tonkamm besitzt in der Regel mehrere Zungen des gleichen Tons, um zu verhindern, dass bei schnell aufeinanderfolgenden gleichen Tönen die noch ausschwingende Zunge des gewünschten Tons erneut angerissen werden muss und durch die Berührung mit dem Stahlstift ein unerwünschter Klang entsteht.
Während die meisten mechanischen Musikinstrumente Klangerzeuger besitzen, die auch in handgespielten Musikinstrumenten vorkommen, handelt es sich bei dem Tonkamm um einen speziell für mechanische Musikinstrumente konzipierten Klangerzeuger.
Die zart spielenden Werke traten einen Siegeszug um die ganze Welt an. Es gibt sie in zahlreichen Ausführungen: Als Spieldose im Holzkasten, als Spieluhren, eingebaut in Schmuckkästchen oder in Dosen mit tanzenden Puppen usw. Ein großer Nachteil der Walzenspieldosen bestand jedoch in ihrem begrenzten Musikrepertoire. Meist spielt eine Walze 6 Musikstücke. Da die Walzen nicht austauschbar waren, musste man – war man der Musik überdrüssig – eine neue Spieldose kaufen.
Das Gehäuse hat einen entscheidenden Einfluss auf den Klang einer Spieldose – der Tonkamm allein vermag kaum Schallwellen abzugeben. Der schwere Metallklotz, auf dem er zum Verringern der Dämpfung und der Vermeidung der mechanischen Kopplung der Tonzungen montiert ist, wird daher auf eine Holzwand montiert, die ihrerseits einen Resonanzboden wie auch bei Saiteninstrumenten bildet. Oft enthielten die Holzkästen Resonanzräume, um die Wiedergabe der tiefen Frequenzen zu verbessern. Mit dem Jahre 1840 begannen einige Hersteller, ihre Gehäuse zu dekorieren. Sie schmückten die Deckel mit Einlegearbeiten, und eine Glasplatte mit Holzrahmen bedeckte im Innern des Kastens den Mechanismus. Diese wurde schon bald durch eine holzgerahmte Glasplatte mit Scharnieren ersetzt, die nur den Mechanismus überdeckte. Die Stellelemente blieben dabei unbedeckt, so dass man sie leicht erreichen konnte. Um das Jahr 1860 stattete man die Gehäuse noch schmuckvoller aus. Die Einlegearbeiten wurden kostbarer, und man verwendete reich verzierte Beschläge aus Messing.
Das Spielwerk dieser Dose sitzt in einem mit Intarsien verzierten Holzkästchen. Als Abdeckung des Spielwerks dient eine Glasplatte. Seitlich ist eine Öffnung für die Antriebskurbel.

Material/Technik

Holz / Metall

Maße

55,5x15,0x22,0 cm

Museum für Weinbau und Stadtgeschichte Edenkoben

Objekt aus: Museum für Weinbau und Stadtgeschichte Edenkoben

Das Museum für Weinbau und Stadtgeschichte Edenkoben ist untergebracht im Haus des ehemaligen Klosterschaffners Konrad Winkelblech (erbaut im Jahr...

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