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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.2472]
Evangelischer Gemeindesaal und "Goethe-Haus", Bendorf am Rhein (REM CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: REM (CC BY-NC-SA)
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Remy-Haus und "Untere Kirche der Reformierten", Bendorf

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Beschreibung

Schwarzweißfotografie einer Handzeichnung. Diese Zeichnung zeigt den evangelischen Gemeindesaal, in der Unteren Vallendarer Straße in Bendorf am Rhein. Bei diesem Gebäude handelt es sich um die ehemalige, im Jahre 1773/74 von den Remy's erbaute "Untere Kirche der Reformierten". Die Zeichnung stammt aus dem Skizzenbuch von Victor Remy aus der Zeit um 1840 u.a. mit Ansichten der Sayner Hütte und des Wohnhauses von Johannes Remy (sog. Goethehaus).
Links neben dem Gemeindesaal ist das 1748 erbaute ehemalige Wohnhaus des Johannes Remy zu erkennen, das im Volksmund "Goethe-Haus" genannt wird, weil Johann Wolfgang von Goethe als Gast eine Nacht im Hause von Johannes Remy nächtigte.

Bis ins 18. Jahrhundert war Bendorf von einer Stadtmauer umgeben, bis am 31. Juli 1743 ein großer Stadtbrand insgesamt 206 Gebäude in seinen Flammen vernichtete. Mit Unterstützung der Familie Remy wurde die Stadt wieder neu, allerdings ohne Stadtmauer, aufgebaut. Die Vorfahren der Unternehmerfamilie Remy waren aus Lothringen nach Deutschland eingewandert. Sie siedelten sich in Höhr-Grenzhausen an und waren dort im Töpferhandwerk tätig. Sie brachten ihren reformierten bzw. calvinistischen Glauben mit. Wilhelm Remy (1702-1761) schlug einen anderen Berufsweg ein und wandte sich dem Bergbau- und Hüttenwesen zu. Innerhalb weniger Jahre stieg er vom Hüttenmeister zum Unternehmer auf und erhielt als landesherrliche Auszeichnung für seine Verdienste als Geschäftsmann im Eisenhüttenwesen 1729 den Titel „Faktor“ und einige Jahre später (1744) den Titel „Kommerzienrat“. Wichtig für seine Karriere war seine Heirat mit Maria Elisabeth Hoffmann, deren Vater im Eisengewerbe in Hachenburg tätig war und regen Handel mit Holland unterhielt. Da Wilhelm Remy kinderlos bleibt, nimmt er 1742 seinen Vetter und Schwager Johannes Remy (1713-1778) als Teilhaber in das Geschäft auf.

Da die Remys wie auch alle anderen Mitglieder der reformierten Kirchengemeinde in Bendorf nicht das Recht zur freien Religionsausübung innehatten, mussten sie zur Messfeier nach Höhr-Grenzhausen fahren. 1747 erwirkte Johannes Remy vom Landesherrn für alle Zeiten das Recht zur freien Religionsausübung und man entschloss sich die sog. Untere Kirche der Reformierten 1773/74 zu erbauen (heutiger evangelischer Gemeindesaal).

Material/Technik

Papier / Fotografie

Maße

150 x 100 mm

Literatur

  • Ilse Müller, Günther Schweizer, Peter Werth (2009): Die Familie Remy. Kannenbäcker und Unternehmer. Eine genealogische Bestandsaufnahme. Tübingen
  • Schröder, Brigitte (1986): Der Weg zur Eisenbahnschiene. Geschichte der Familie Remy und ihre wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Neustadt an der Aich
  • Ulrike Hoppe-Oehl, Monika Löcken, Adelheid Simon-Schlagberger (1998): Die Remys. Eisenhüttenleute mit Leib und Seele. Bendorf
Karte
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Objekt aus: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

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