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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.2338]
Abtei Sayn, Kreuzgang 1950er Jahre (REM CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: REM (CC BY-NC-SA)
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Abtei Sayn, Kreuzgang 1950er Jahre

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Beschreibung

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme entstand in den 1950er Jahren und zeigt den Kreuzgang der Abtei Sayn.

Die Abtei Sayn (abbatia Saynensis) ist ein ehemaliges Prämonstratenserkloster, gelegen in der Abteistraße in Bendorf-Sayn. Sie wurde im Jahr 1200 vom Sayner Grafen Heinrich II. gegründet und durch Prämonstratenser-Chorherren des Klosters Steinfeld besiedelt. Im Mai des Jahres 1202 fand die feierliche Weihe der Abteikirche durch den päpstlichen Legaten Guido von Praeneste statt.
Die Auflösung erfolgte im Juni des Jahres 1803 infolge des Reichsdeputationshauptschlusses. Seitdem dient die heute unter dem Kirchenpatronat des Landes Rheinland-Pfalz stehende Abteikirche als Pfarrkirche der römisch-katholischen Pfarrei Sayn in der Pfarreiengemeinschaft Bendorf.

Der romanische Kreuzgang, ursprünglich aus vier Flügeln in quadratischem Grundriss angeordnet, verband als wettergeschützter Wandelgang die verschiedenen Gebäudeteile, Kapitelsaal und Refektorium mit der Kirche. Vermutlich zusammen mit den ihn umschließenden Gebäuden entstand der Kreuzgang zwischen 1200 und 1260. Im Westflügel baute man das Brunnenhaus (Lavatorium), das den Bewohnern das nötige Frischwasser spendete. Die Quelle für dieses Wasser ist vermutlich am südlich gelegenen Berghang zu suchen. Das Wasser konnte dort in einem Becken gesammelt und dem zweischaligen Brunnen zugeführt werden. In der rechten Wand des Brunnenhauses wurde eine Treppe eingebaut, die in die oberen Räume führte. Wie in vielen Klöstern der regulierten Orden befanden sich wohl auch in Sayn die Bibliothek und das Archiv über dem Brunnenhaus. Diese Bibliothek wurde unter Abt Colendal neu ausgestattet und erreichte ihre Blüte. Der Kreuzgang war ein wichtiger Ort für Gespräche und Begegnungen der Mönche und diente außerdem als Begräbnisstätte für den Klerus der Abtei. Der Innenhof des Kreuzganges war als Garten angelegt. Die Außenseite des Kreuzganges ist in Bogenöffnungen gegliedert, die durch zwei kleinere zurücktretende, jeweils durch zwei Bogenöffnungen unterteilte Arkaden unterbrochen sind. Die Bögen werden von kleinen Säulen getragen.

Der Verfall des Kreuzganges und der anderen Gebäude begann nach der Einquartierung französischer Truppen und nach der Aufhebung der Abtei. Um 1814 verfielen der Süd- und der Ostflügel und wurden abgerissen. Wann der an der Kirche entlanglaufende Nordflügel einstürzte, ist nicht dokumentiert. Von diesem Teil sind in der Südwand der Kirche noch die Gewölbebögen zu erkennen und in der jetzigen Bemalung auf der Wand angedeutet. Ebenso wurden die romanischen Kapitelle wieder an ihre Plätze gesetzt. Als einziger Teil sind der Westflügel und das Brunnenhaus mit romanischem Brunnen erhalten. Die Bogenöffnungen wurden zum Teil zugemauert und zusammen mit einfachsten Vorbauten im 19. Jahrhundert als Stall und als Lagerraum genutzt. Renovierungen 1925/26 und die Restaurierung von 1998, in deren Verlauf der Boden tiefergelegt wurde, gaben dem siebenjochigen Kreuzgangteil seine ursprüngliche romanische Farbgestaltung zurück.

Material/Technik

Papier / Fotografie

Maße

175 x 115 mm

Literatur

  • Franz Hermann Kemp/Dietrich Schabow (2002): Abtei Sayn, Zur 800-jährigen Geschichte der ehem. Prämonstratenser Abtei. Koblenz
  • Ludwig Tavernier (2011): Kulturlandschaft Sayn. Regensburg

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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Objekt aus: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

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