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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.2234]
Fürstin Leonilla zu Sayn-Wittgenstein, geb. Bariatinsky (REM CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: REM (CC BY-NC-SA)
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Fürstin Leonilla zu Sayn-Wittgenstein, geb. Bariatinsky

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Beschreibung

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme zeigt die am 9. Mai 1816 in Moskau geborene Fürstin Leonilla, geb. Prinzessin Bariatinsky (1816-1918, Heirat 1834). Auf dem Gemälde im Hintergrund ist ihr Ehemann Ludwig Adolph Friedrich Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg (1799-1866), ab 1861 Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, dargestellt.

Im Juli 1848 wird zwischen dem Landrat Clemens Wenzeslaus Graf von Boos-Waldeck und Ludwig Adolph Friedrich Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg (1799-1866) ein Kaufvertrag über das Rittergut Sayn mit Grundeigentum und Nutzrechten geschlossen. Fürst Ludwig Adolph Friedrich erwirbt den Besitz für 125.000 Reichstaler. Im September des gleichen Jahres erhält der Fürst den Grund und die Reste der Sayner Stammburg auf dem Kehrberg als Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. (reg. 1840-1858).
Fürst Ludwig Adolph Friedrich war im damals russischen Kaunas (heute
Litauen) als Sohn des bedeutenden russischen Militärs Ludwig Adolph Peter Graf von Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg (1769-1843) und dessen Frau Antonia Snarska (1778-1856) geboren worden. Auch der Sohn wählte eine militärische Laufbahn in der russischen Armee. Nach dem Regierungsantritt von Zar Nikolaus I., 1825, verlor der mittlerweile zum Generalfeldmarschall ernannte Graf Ludwig Adolph Peter seine hohe Bedeutung im russischen Militär und das
bisher unbegrenzte Vertrauen des Zarenhofs. Auch das Verhältnis seines Sohns zum Zaren verschlechterte sich. Dagegen stand die Familie am preußischen Hof nicht zuletzt aufgrund der militärischen Erfolge von Graf Ludwig Adolph Peter bei den napoleonischen Kriegen in hohem Ansehen, und er wurde 1834 von König Friedrich Wilhelm III. (reg. 1797-1840) in den preußischen Fürstenstand erhoben.

In den 1840er Jahren wandte sich Ludwig Adolph Friedrich Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg bei einer seinen zahlreichen Reisen der Idee zu, seinen Wohnsitz von Russland in die preußischen Rheinlande zu verlegen. Er verfügte nach dem Tod seines Vaters über eines der größten privaten Grundvermögen Europas, das auch dem Erbe seiner ersten Frau Stephanie Prinzessin Radziwill (1809-1832) entstammte. Mithin musste er bei der Wahl und Ausstattung seines neuen Wohnsitzes keine finanziellen Restriktionen beachten.
Bei der Wahl des neuen Sitzes in der Nähe von Koblenz mögen mehrere Gründe ausschlaggebend gewesen sein. In dieser Region befinden sich die Stammlande des adligen Geschlechts und insbesondere der Ort Sayn bildet einen Namensbestandteil. Zudem befindet sich hier die Ruine eines der Stammschlösser der Familie. Weiter besitzt diese Region ein mildes Klima. Wichtige Orte wie Köln und Frankfurt waren mit der Eisenbahn leicht erreichbar, ebenso wie Paris, wo die
Familie ein Palais besaß. Die touristischen Attraktionen entlang von Rhein, Lahn und Mosel sowie die dort befindlichen Weltkurorte – z. B. Bad Ems, Wiesbaden – zogen höchsten Adel in die Region. Nicht zuletzt kurte auch Ludwig Adolph Friedrich in Bad Ems. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen hatte im nahen Stolzenfels den neogotischen Wiederaufbau der Burgruine vollendet und nutzte diese ab 1842 als Sommersitz.
Kurz nach Erwerb des Rittergutes Sayn durch Ludwig Adolph Friedrich Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg zeichnete sich außerdem ab, dass das Thronfolgerpaar Prinz Wilhelm von Preußen (später Kaiser Wilhelm I., 1797-1888) und dessen Frau Augusta (1811-1890) seinen Wohnsitz in Koblenz nehmen würde. Im Herbst 1849 war Prinz Wilhelm zum Militärgouverneur am Rhein und in Westfalen mit Sitz in Koblenz ernannt worden. Von 1850 bis 1858 residierte das Kronprinzenpaar im Koblenzer Schloss. Prinzessin Augusta war mit Fürstin Leonilla (1816-1918), der zweiten Frau des Fürsten Ludwig Adolph Friedrich, gut befreundet.

Material/Technik

Papier / Fotografie

Maße

117 x 90 mm

Literatur

  • Heiderose Engelhardt (2006): Schloss und Burg Sayn. München
  • Kessler, Barbara (2000): Die Reihe Archivbilder. Bendorf. Erfurt
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Objekt aus: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

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