Die Offenbarung des Johannes – das letzte Buch des Neuen Testaments – schildert die Visionen des Endes der Welt bis zum Weltgericht. Christus wird hier im Himmel thronend als Weltenrichter gezeigt. Wie stets bei Darstellungen des Jüngsten Gerichts sitzen als Fürbitter für die armen Seelen, über deren Schicksal gerichtet wird, Maria und Johannes der Täufer an seiner Seite. Hier gesellen sich die zwölf Apostel auf Wolken dazu. Die unteren zwei Drittel des Bildes zeigen ein Höllenszenario, in dem Menschen und menschenähnliche Gestalten von dämonischen Mischwesen gequält werden. Nur wenige haben das Glück, links oben in den Himmel aufzufahren. Die Darstellung des himmlischen Paradieses fehlt hier bewusst. Das Bild sollte als abschreckendes Beispiel dienen und zu einer tugendhaften Lebensweise ermahnen. Der flämische Maler Pieter Huys entwarf die Komposition, die in der Tradition der Höllendarstellungen von Hieronymus Bosch steht. Ein unbekannter Maler stellte diese fast exakte Kopie her.
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