Der hl. Antonius Eremit wurde im 3. Jahrhundert als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Angeregt durch die Taten Jesu soll er beschlossen haben, sein Leben radikal zu ändern: Er verkaufte seinen Besitz, entsagte seiner Familie und zog
sich in ein Leben in Armut und Isolation zurück. Als Zufluchtsort diente ihm eine Felshöhle. Zum beliebten Bildthema in der Kunst wurden insbesondere die zahlreichen Versuchungen, denen Antonius in seiner Einsamkeit widerstehen musste. Der Teufel erschien ihm in vielerlei Gestalt – sei es als verführerische Frau oder als monströse Wesen, von denen er heimgesucht und gepeinigt wird. Die Legende des heiligen Antonius diente somit der moralisierenden Warnung vor einem sündhaften Lebenswandel. Stilprägend war ein Anfang des 16. Jahrhunderts entstandener Altar Hieronymus Boschs, der den Heiligen und die zahlreichen Versuchungen, denen er zu widerstehen hatte, zeigt. Nachfolgende Künstler übernahmen einzelne Motive aus Boschs Werk und entwickelten sie weiter
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