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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Zeitenwende am Rhein. Die Pfalz 1918-1930 Grafische Sammlung [HM_1979_0003]
Wochenpost vom 3.8. 1930 (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Vanessa Velikonja, HMP Speyer (CC BY)
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Wochenpost vom 3.8. 1930

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Beschreibung

Paul von Hindenburg, damaliger Reichspräsident der Weimarer Republik, besuchte im Juli 1930 die von der Besatzung befreiten linksrheinischen Gebiete. Am 19. Juli traf er in Speyer ein, wovon die Wochenpost vom 3. August 1930 berichtet. Die Bilder zeigen wie er mit dem Auto vom Altpörtel aus durch die Hauptstraße, die mit Blumen und Fahnen geschmückt ist. Diese ist mit jubelnden Menschen gesäumt. Zu Ehren seines Besuches gab es Glockengeläut, Musik und Ansprachen. Er besuchte den Dom und hielt eine Ansprache vom Balkon des Rathauses aus und dankte, laut Wochenpost, den Pfälzern für die „dem Vaterland bewiesene Treue“.


Bereits in der Nacht vom 30.6. auf den 1.7.1930 und am 1. Juli 1930 feierte die Speyerer Bevölkerung die „Rheinlandbefreiung“. Das Ende der Besatzungszeit wurde von fast allen Pfälzern entgegengesehnt. Am Rande der Befreiungsfeiern, am Abend des 1. Juli, fanden kriminelle Ausschreitungen in Kaiserslautern statt.

Am Abend des 30. Junis hatten sich Menschenmasse auf dem Speyerer Domplatz, zwischen dem Domgarten, dem Bischöflichen Palais bis hin zum Museum versammelt und hielten Kerzen und Lichter. Auf der Tribüne neben dem Regierungsgebäude saßen hohe Beamte der bayerischen Landesregierung und weitere politische Akteure. Um Punkt 12 Uhr schlug die Glocke des Domes 12 Mal und die Fassade des historischen Denkmals wurde spektakulär beleuchtet. Es folgte die Rede des damaligen Oberbürgermeister Karl Leiling, in der die Befreiung der Pfalz von den Franzosen als auch die von den Separatisten als Leistung der Pfälzer Bevölkerung dargestellt und ihre vaterländische Treue gepriesen wurde. Weitere Reden, die am folgenden Tag stattfanden, waren stark anti-französisch. Auch die Presse beweihrauchte das Ende von „Unterdrückung und Zwangsherrschaft“. Nach Leilings Rede spielte eine Kapelle das Niederländische Dankesgebet, während bereits die Klänge eines Zuges der bayerischen Landespolizei in der Ferne zu hören waren. Diese hatte sich in der Mitte der Speyerer Schiffsbrücke platziert und sich um Punkt 12 Uhr mit Musik auf den Weg zum Dom gemacht. Am Dom wurden sie vom bayerischen Regierungspräsidenten der Pfalz begrüßt und man spielte die Bayernhymne. Danach wurden sie von der Mannschaft der Speyerer Feuerwehr zur Kaserne am Ende der Stadt begleitet. Die Straßen, Plätze und Gebäude, die sie passierten, waren zum Teil mit Gasflammen oder farbigen Lampions beleuchtet. Am Vormittag des 1. Juli fand der staatliche Festakt der bayerischen Regierung vor dem Dom statt.

(Vanessa Velikonja)

Material/Technik

Papier

Maße

H x B: 28 x 20 cm

Literatur

  • Gräber, Gerhard/Spindler, Matthias (2005): Die Pfalzbefreier. Ludwigshafen am Rhein
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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