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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.1749]
Portrait von Carl Ludwig Althans (REM CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: REM (CC BY-NC-SA)
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Portrait von Carl Ludwig Althans

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Beschreibung

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme zeigt Carl Ludwig Althans (1788-1864) sitzend als älteren Mann. In seiner Rechten hält er einen Gehstock. Es handelt sich bei dem Foto, um ein Reprint des Originalfotos aus dem Landeshauptarchiv in Koblenz (LHA Koblenz 710.5844).
Carl Ludwig Althans wurde am 15. Dezember 1788 in Bückeburg geboren. Er hatte sich im Januar 1817 beim preußischen Oberbergamt in Bonn um eine Tätigkeit im Hüttenbau- und Maschinenwesen für die Sayner Hütte beworben. Althans Lebenslauf umfasste bis dahin eine Ausbildung bei dem Mechanikus und Mathematiker Heinrich Carl Breithaupt (1775-1856) im Bau physikalischer und geodätischer Instrumente und im Anschluss ein dreijähriges Studium an der Universität Göttingen. Hier studierte er die Fächer Mathematik bei Carl Friedrich Gauß (1777-1855), Geologie bei Johann Friedrich Hausmann (1782-1859) sowie Mechanik und Bürgerliche Baukunst. Nach dem Studium war Althans ab 1814 im Bauwesen für den Landesfürsten von Bückeburg als „Baukondukteur“ tätig.
Der preußische Staat, - sein neuer Arbeitgeber, erlaubte Althans vor Antritt der Tätigkeit auf der Sayner Hütte, eine siebenmonatige Instruktionsreise zu den Hüttenwerken im Harz, im Erzgebirge, Schlesien, Böhmen und Steyermark durchzuführen, „…um dort selbst das Bergwerks- und Hütten-Maschinenwesen zu sehen, die vorzüglichen Maschinen aufzumessen und aufzuzeichnen, und das Nöthige darüber anzumerken.“ Althans verstand sich selbst eher als Maschinen-Baumeister denn als Architekt; er entwickelte und baute nahezu alle Maschinen, die zum Betrieb einer Hütte oder Maschinenbauanstalt erforderlich waren. Hauptschwierigkeit bei der Entwicklung technischen Geräts lag in der Ausführung, da es an Ausstattung und Werkzeug sowie an Fachpersonal fehlte. Aus diesem Grund bildete Althans seine Mitarbeiter auf der Sayner Hütte selbst aus und rief 1820 eine eigenständige Werkschule ins Leben. Nach den ersten Erweiterungsarbeiten auf der Sayner Hütte erfolgte 1820 der Bau eines modernen Kanonenbohrwerks neben dem Unterhammergebäude. Bevor Althans mit Planungen für eine völlig neue Hochofenhütte mit wesentlich größere Gießhalle auf der Sayner Hütte beginnen konnte, musste er die Planungen für die Eisenhütte in Lohe (Loher Hütte) in Kreuztal bei Siegen abschließen.
1830 vollendet der Maschinenbauer und Architekt die Gießhalle der Sayner Hütte in tragender Gusseisenkonstruktion. Vorbilder gibt es quasi keine, bestenfalls Anregungen aus dem Brückenbau in England und Schlesien. Althans stattet das neue Hochofengebäude mit modernster Technik aus: Ein durch die Halle schwebender Laufkran, sich um Säulen drehende Schwenkkräne, eine Zylinder-Gebläsemaschine und eiserne Wasserräder mit taschenartig ausgebildeten Schaufeln zeugen von seinem steten Innovationsdrang. Die Sayner Hütte entwickelte sich aufgrund ihrer neuen, mit modernster Technik ausgestatteten Hochofenhütte zum preußischen Musterbetrieb und expandierte schnell. Die Expansion der königlich-preußischen Sayner Hütte erreichte ihren Höhepunkt mit der Errichtung eines Tochterwerkes in Mülhofen am Rhein 1855/56 nach Plänen von Karl Ludwig Althans.
Carl Ludwig Althans verstarb 1864 im Alter von 76 Jahren in Sayn.

Material/Technik

Papier / Fotografie

Maße

180 x 125 mm

Literatur

  • Althans, Ernst (1882): Karl Ludwig Althans. Stahl und Eisen 1882
  • Friedhofen, Barbara (2018): Preußens schwarzer Glanz. Bendorf
Karte
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Objekt aus: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

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