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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.1811]
Postkarte, Portrait Friedrich Alfred Krupp (REM CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: REM (CC BY-NC-SA)
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Postkarte, Portrait Friedrich Alfred Krupp

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Beschreibung

Schwarzweiß Holz(?)Druck als Postkarte gedruckt. Die Postkarte zeigt Friedrich Alfred Krupp im Seitenprofil und unterhalb des Bildes seine Unterschrift. Er ist am 17. Februar 1854 als Sohn von Alfred und Bertha Krupp in Essen geboren und verstarb ebenda am 22. November 1902. Friedrich Alfred Krupp wurde im Jahr 1887 nach dem Tod seines Vaters alleiniger Eigentümer der Friedrich Krupp A.G. Gußstahlfabrik in Essen. Von langfristig großer Bedeutung war die Errichtung des Stahlwerkes in Rheinhausen. F. A. Krupp erwarb im Jahr 1895 dort ein großes Grundstück zur Errichtung eines riesigen Hüttenwerkes mit Stahl- und Walzwerken. Die Gründung des Werkes in Rheinhausen war sein wichtigster Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens zu einem Weltkonzern. Es wurde bald zu einem der modernsten und größten Roheisen- und Rohstahlwerke der Welt. Im Jahr 1904, als ein neuer moderner Hochofen in Betrieb ging und der Bau des Thomas-Stahlwerks begann, wurde das Werk in 'Friedrich-Alfred-Hütte' umbenannt. F. A. Krupp weilte häufiger auch in der Nähge von Sayn auf dem Jagdschloss Sayneck in Isenburg. Hier traf er sich zur Jagd mit Geschäftspartnern meist im November und weilte mit der Familie gerne im Sommer dort.

Zitate von Friedrich Alfred Krupp (1854-1902) aus "Ralf Stremmel, in: Krupp und Sayn, 2015, S. 14-15, 16":
„„Nach schwerem Kampf, wobei es fast zum Bruch mit Vater kam, habe ich gesiegt.“
Der Sieg, über den Friedrich Alfred Krupp 1882 jubelte, war ein dreifacher: Erstens willigte der Vater (Alfred Krupp) ein, dass der Sohn studieren konnte, zweitens akzeptierte er Margarethe von Ende als künftige Schwiegertochter und drittens regelte er für den Fall seines Todes, dass sein Sohn ihm als Alleininhaber und Chef der Firma nachfolgen sollte. Darum hatte Friedrich Alfred Krupp hart gerungen. Er wollte das Unternehmen führen und dies nicht nur widerwillig oder aus Pflichtgefühl, wie oft unterstellt. Aber richtig bleibt: Anders als der Vater hatte er weitgespannte Interessen außerhalb des Geschäftlichen und blickte immer über den Tellerrand der Gussstahlfabrik hinaus.

„Meine zoologischen Studien habe ich wieder aufgenommen und interessiert mich ganz besonders das Mikroskopieren“
Intensiv verfolgte er die Entwicklung der Naturwissenschaften und betrieb selbst Meeresbiologie. Auf eigenen Forschungsfahrten und in Zusammenarbeit mit der weltberühmten Zoologischen Station in Neapel entdeckten er und seine Mannschaft im Mittelmeer neue Arten von Kleinlebewesen, die teilweise sogar nach Krupp benannt wurden. Mit Ernst Haeckel, einem der prominentesten Naturwissenschaftler seiner Zeit, initiierte er ein Preisausschreiben zur Übertragung der damals hochmodernen Deszendenztheorie auf die gesellschaftlichen Verhältnisse. Auch im Unternehmen forcierte Krupp die wissenschaftliche Grundlagenforschung - ganz im Gegensatz zum Vater, der theoretisches Arbeiten immer als Zeitvergeudung verurteilt hatte und einzig die Empirie, die Praxis gelten ließ. Friedrich Alfred Krupp erweiterte jedoch die Abteilungen für Forschung und Entwicklung massiv, so dass sein Unternehmen wieder zum innovativsten in der Metallindustrie aufrückte. Die Erfindung des nichtrostenden Stahls zehn Jahre nach Krupps Tod wäre ohne seine Investitionen wohl kaum möglich gewesen.“ […]

„„Die Naturschönheiten von Sayn haben mich oft genug erfreut“
Relativ gesehen, verlor die Sayner Hütte im Krupp-Konzern stark an Bedeutung. Anfang des Jahres 1900 beschäftigte die Hüttenverwaltung noch 144 Leute, und das Bergrevier Sayn-Horhausen 893. Für Friedrich Alfred Krupp persönlich gewann der Ort Sayn jedoch außerordentlich an Wert. Seine Beziehung zu Sayn war emotional, nicht rational wie beim Vater. Das 1884 erworbene Jagdhaus Sayneck baute er bald um, ja neu, gewissermaßen zu einer Fluchtburg. Hierher reiste er im Sommer allein oder mit der Familie, und hierher lud er im Oktober/November regelmäßig Jagdgesellschaften ein. Sayneck eröffnete ihm die Möglichkeit, sich den Zwängen und Pflichten in Essen zeitweise zu entziehen. Es bot ihm Geborgenheit und Entspannung im Kreis von Gleichgesinnten. Sayn selbst profitierte ebenfalls, denn Schulen, das katholische Krankenhaus und mehrere Vereine erhielten von Krupp Zuwendungen, die sich seit den 1870er Jahren auf mehrere zehntausend Mark addierten.“

Material/Technik

Papier / Druck

Maße

140 x 90 mm

Literatur

  • Friedhofen, Barbara u. Stremmel, Ralf (2015): Krupp und Sayn ... eine Verbindung, die vor 150 Jahren begann. Neuwied
  • Michsel Epkenhans u. Ralf Stremmel (2010): Friedrich Alfred Krupp. Ein Unternehmer im Kaiserreich. München
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Objekt aus: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

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