Der Koffer enthält Zeichengeräte und Landvermessungsgeräte des Mainzer Architekten Maximilian Welsch (1671-1745). Maximilian von Welsch hat nicht nur die Mainzer Festung ausgebaut. Er entwarf unter anderem auch das Lustschloss Favorite in Mainz, das Schloss Biebrich in Wiesbaden und die Orangerie in Fulda. Als er 1745 im Alter von 74 Jahren starb, war er einer der bedeutendsten Vertreter des fränkisch-rheinischen Barock. Zudem war Welsch Oberbaudirektor, General und Befehlshaber der Mainzer Infanterie.
Die umfangreiche und kostbare Ausstattung des Koffers entspricht der hohen Stellung des Architekten. Einige der Messinggeräte tragen die eingravierte Signatur "MW" oder "MWelsch". Da Welsch 1714 in Wien in den Adelsstand erhoben wurde und in den Signaturen das "v" (von) fehlt, werden die Stücke vor 1714 entstanden sein.
Der Koffer enthält Handzirkel und Reißzeuge, Koloriergeräte aus Holz, Elfenbein und Perlmutt und ein Messerchen zum Auskratzen von Fehlstellen.
Die Vermessungsinstrumente sind von bester Bauart und tragen teils Signaturen bekannter Pariser Instrumentenmacher. Besonders kostbar sind das Peilgerät und das Dreieck, die beide Elfenbeinschmuck tragen.
Es sind aber bei weitem nicht nur alle notwendigen Instrumente zur Landvermessung und zur Kartenanfertigung vorhanden. Welsch konnte selbst Kanonenkugeln messen und die notwendige Pulvermenge ausrechnen. In Deutschland gibt es nur noch zwei ähnliche Koffer aus Baumeisterbesitz.
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