museum-digitalrheinland-pfalz
STRG + Y
de
Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz Zoologische Sammlung [W1980/414]
Pyrenäen-Steinbock - Capra pyrenaica pyrenaica (Bock) (Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz / N. T. Back (CC BY-NC-SA)
1 / 13 Vorheriges<- Nächstes->

Pyrenäen-Steinbock - Capra pyrenaica pyrenaica (Bock)

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Der Pyrenäen-Steinbock wurde im 19. Jahrhundert auf der französischen Seite der Pyrenäen ausgerottet; in den 1980ern gab es auf der spanischen Seite noch 30 Tiere, in den 1990ern gingen die Zahlen weiter zurück; das letzte lebende Exemplar, ein Weibchen, starb am 6. Januar 2000, womit die Unterart ausgestorben war. Da die Population streng geschützt und bewacht war, sind die Gründe des Aussterbens rätselhaft; vermutet wird eine Anfälligkeit für Infektionen, die von Rinder- und Ziegenherden ausgingen. Der Pyrenäen-Steinbock wurde von Heinrich Rudolf Schinz im Jahre 1837 auf der Basis eines jungen männlichen Steinbocks im Museum Zürich und aufgrund von Abbildungen beschrieben, die ihm der Mainzer Notar Carl Friedrich Bruch, Vorsitzender der Rheinisch Naturforschenden Gesellschaft, von den in Mainz am Naturhistorischen Museum aufbewahrten Tieren, einem alten Bock, einer Geiß und einem Bock-Kitz (dem hier gezeigten) zukommen ließ. Der hier gezeigte Bock bildete für Schinz die Grundlage der Neubeschreibung der Art und wurde auf Tafel 1 seiner Publikation wiedergegeben. Nach Schinz stammen die Mainzer Tiere vom Passe Maladette auf der spanischen Seite der Pyrenäen. Der Bock wurde dort im Jahre 1835 gesammelt. Bruch studierte die Art an einer noch größeren Serie von Exemplaren und versorgte - aufgrund der schon damals gegebenen Seltenheit - im Anschluss die Museen in Straßburg, Wien und St. Petersburg mit je einem Bock aus den Mainzer Beständen. Von St. Petersburg erhielt Bruch im Tausch ein Pärchen des Sibirischen Steinbocks (Capra sibirica) aus dem Altai-Gebirge. Der Bock ist etwa acht bis zehn Jahre alt und zeigt die typische Färbung der "reifen" Männchen, die im Gegensatz zum Rot-braun der Weibchen, immer mehr ins Grau-braune geht mit sich ausweitenden schwarzen Fellpartien an Beinen, Flanken uns Hals. Die Hörner sind - im Gegensatz zum Alpensteinbock (Capra ibex) - zur Seite (nach Außen) geschwungen um schließlich nach innen aufeinander zuzulaufen.
Der Pyrenäen-Steinbock gehört zu den wenigen Belegen aus der Säugetiersammlung der Rheinisch Naturforschenden Gesellschaft, die die schwere Bombardierung des Naturhistorischen Museums am 27. Februar 1945 überstanden haben. Leider weißt er auf der rechten Seite kleinere Brandschäden auf.

Literatur

  • Brehm, C. L. (1844): Einige naturgeschichtliche Bemerkungen auf einer Reise an den Rhein im September und October 1842. Dritte Abtheilung. - Isis 1844 (7): 484-500. Jena. [Steinböcke: S. 484-485]
  • Bruch, Carl Friedrich (1843): Verzeichniss der in dem ehemaligen kurfürstlichen Schlosse zu Mainz aufgestellten Säugethiere der rheinischen naturf. Gesellschaft. Erste Abtheilung. Säugethiere und deren Skelette. 17 S. mainz
  • Schinz, H. R. (1837): Bemerkungen ueber die Arten der Wilden Ziegen, besonders mit Beziehung auf den Sibirischen Steinbock, den Steinbock der Alpen und den Steinbock der Pyrenaeen. 25 S., 3 Taf. Neuchatel
Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz

Objekt aus: Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz

Das Naturhistorische Museum Mainz ist aus den Sammlungen der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft von 1834 hervorgegangen. Es wurde 1910 in...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.