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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Römerzeit (Sammlungsausstellung) [HM_B_131]
Merkur (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Kurt Diehl, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Merkur

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Beschreibung

Unter allen Merkurstatuetten des Museums ist diejenige aus Odenbach die weitaus qualitätvollste. Das wertvolle Stück gelangte schon vor über 150 Jahren in die Sammlungen des Historischen Vereins der Pfalz, wie es einer Zeichnung im zweiten Vereinsbericht aus dem Jahr 1847 zu entnehmen ist. Merkur, die römische Entsprechung des griechischen Hermes, jedoch mit etwas weitergehenden Befugnissen, war der Gott des Handels, des Verkehrs, der Kaufleute und Reisenden, des Reichtums und Gewinns; er war Götterbote und Totengeleiter. In den Rheinprovinzen war er die am weitesten verbreitete Gottheit, für die Einheimischen der Hauptgott. Er war der keltische Esus und Teutates, der germanische Wotan, der ostgallische Cissonius, Vassacolates oder Visucius. In den gallisch-germanischen Provinzen erscheint er oft mit Beinamen, wie »Cissonius« oder »Cimbrianus«, die Verkörperung der jeweiligen lokalen Gottheit. Auf Darstellungen ist er nicht selten in Begleitung einer anderen Gottheit, seiner Kultpartnerin Rosmerta, einer einheimischen Fruchtbarkeits- und Segensgöttin. Merkur wird in verschiedenen Ipostasen dargestellt: manchmal sitzend, meistens aber stehend und nackt, gelegentlich mit einem Mantel bedeckt. Seine Attribute sind Flügelhaube, Heroldstab (caduceus), Geldbeutel, manchmal auch Flügelschuhe. Als Weggefährten erscheinen Hahn, Ziegenbock und Schlange. Die Darstellungsart des Merkur aus Odenbach ist mit Polyklet, einem der bekanntesten griechischen Bildhauer, und dessen berühmten Diskos-träger in Verbindung gebracht worden. Die Statuette veranschaulicht die Interpretation polykletischer Formensprache durch provinziale Ausdrucksweise im Gebiet nördlich der Alpen zu Beginn des 2. Jahrhunderts n.Chr. Der Körper ist schön modelliert, einzelne Partien wurden vielleicht etwas überbetont. Der jugendliche, unbekleidete Merkur trägt auf dem Kopf die Flügelhaube, in der rechten Hand einen prallen Geldbeutel, in der linken Hand hielt er ursprünglich den caduceus. Verglichen mit anderen Merkur-Darstellungen ist diese Arbeit, die durch die schöne, grünglänzende Patina betont wird, von herausragender Qualität. (Richard Petrovszky)

Material/Technik

Bronze

Maße

H 21 cm

Literatur

  • Petrovszky, Richard (1994): Die Römerzeit. Speyer
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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