Runder Fassboden mit Daubenansatz, Fassboden zusammengefügt aus drei Brettern, auf diesen qualitätvolle Schnitzerei mit der Darstellung dreier Zecher. Die beiden außenstehenden Männer halten den in der Mitte zu Boden gehenden Zecher. Der linke Zecher hält in seiner rechten Hand ein Glas, der rechte Zecher ebenfalls in seiner rechten Hand eine Flasche. Unterhalb des bühnenartigen Sockels ist die Datierung 1830 eingeschnitzt. Die letzten beiden Ziffern sind nur noch rudimentär erhalten, aber eindeutig lesbar. Das geschnitzte Bildrelief ist von einer geschnitzten Traubenranke vollständig umgeben. Die Traubenranke mündet unten in eine Schleife, in deren Mitte das Zapfloch zu sehen ist.
Die Schnitzerei betont den genießerischen Aspekt des Weintrinkens. Griff man zuvor in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Wein oft auf antike Vorstellungswelten oder große Sinnbilder zu, dringt seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert eine neue Darstellungsform in die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Wein ein: die Darstellung des Weingenusses im Privaten. [Ludger Tekampe]
de