Westerwald, erste Hälfte 18. Jahrhundert
Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Bemalung mit Kobaltsmalte, frei gedreht.
Vergleichbare Exponate:
KMW, Inv. Nr. A 3468, B 55, A 582
MAK, Köln, Kat. Nr. 545-594
Literatur:
Reineking v. Bock, S. 357, S. 67 2. Abs.
Gaimster, S. 154
Die Humpenform ist eine Eigenentwicklung der Westerwälder Kannenbäcker, wobei die in Köln im 16. Jh. gebräuchlichen Formen der Pinte und Schnelle (s. Katalog MAK, Köln, S. 242 ff.), wie auch die der Schnellenform aus Siegburg Pate gestanden haben könnten. ( s. auch Katalog MAK, Köln, S. 67, 2. Abs.).
Zur Verwendung des Monogramms "GR" in einem Medaillon wurde bei Exponat A 2185, lfd. Nr. 48, ausführlich Stellung genommen.
Der hier vorgestellte Humpen stammt aus der Sammlung der Keramischen Fachschule Höhr-Grenzhausen, die diesen 1976 dem neu gegründeten Keramikmuseum Westerwald übergab.
Es ist anzunehmen, dass der Humpen bei Ausschachtungsarbeiten aus einer Abraumhalde einer Kannenbäckerei geborgen wurde und wegen seiner starken Beschädigung nicht in den Handel gekommen war.
Die Krone über dem Monogramm ist stark stilisiert und ist ein Zeichen dafür, dass viele abweichende Modelle der Medaillons mit "GR" hergestellt wurden. Die Reddekoration ist recht elegant ausgeführt.
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