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Keramikmuseum Westerwald Historische Keramik [Lfd. Nr. 47, Inv. Nr. A 19]
Keramikmuseum Westerwald, Höhr-Grenzhausen (Keramikmuseum Westerwald CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Keramikmuseum Westerwald (CC BY-NC-SA)
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Humpen - Walzenkrug - Zylindergefäß

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Beschreibung

Westerwald, um 1800

Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Bemalung mit Kobaltsmalte, frei gedreht.

Vergleichbare Exponate:
MAK, Köln, Kat. Nr. 626 - 630
Sammlung Rastal, Nr. 86,87
in Finke: "Über Westerwälder Steinzeug"

Literatur:
Falke, S. 106, 108
Reineking v. Bock, MAK, Köln
Klinge (1996) S. 101-103, 115, 131
Finke, S. 44

Die Westerwälder Töpfer - sowohl die zugewanderten aus Raeren, Siegburg und Lothringen, als auch die alteingesessenen - entwickelten sehr bald nach 1600 die zylindrische Humpenform. In den ersten Jahrzehnten ähnelte die Form noch den aus Köln/Frechen, Siegburg und Raeren bekannten Formen, wobei die Höhe der Westerwälder Humpen noch cirka das oppelte des Durchmessers betrug. (s. Inv.Nr. 814).

Gegen die Mitte des 16. Jahrhundert bis in das 18. Jahrhundert wurde teilweise die Höhe soweit verringert, dass sie immer mehr in etwa dem Durchmesser gleich kam.

Sehr lange hat man die Gliederung des Gefäßkörpers noch in der Art der Renaissance, nämlich waagerecht vorgenommen, bis man später auch dieses Relikt aufgab und den ganzen Humpenkörper frei mit eingeritzten ("redgemachten) floralen Mustern mit und ohne Knibisbändern versah.

Diese Art der Dekoration konnte je nach künstlerischem Talent recht schwungvoll und elegant oder auch etwas steif ausfallen.

Es ist anzunehmen, dass die Nachfrage nach Humpen im ganzen 18. Jahrhundert bis in das 19. Jahrhundert hinein so stark war, dass immer häufiger weniger begabte Töpfer auf den Markt drängten und damit offensichtlich erfolgreich waren.

Die große Anzahl im Antiquitätenhandel und Sammlungen befindlichen Humpen mit ungelenker Dekoration dürften diese Aussage bestätigen.

Ein bei Finke abgebildeter Humpen aus der Rastalsammlung mit ähnlicher Dekoration trägt die Jahreszahl seiner Herstellung 1809. Hier ist der Mündungsdurchmesser jedoch etwas verkleinert, was auf eine spätere Herstellung als die des hier vorgestellten Humpens hindeutet.

Material/Technik

Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Bemalung mit Kobaltsmalte, frei gedreht

Maße

Höhe: 20 cm, größter Durchmesser: 12,5 cm

Keramikmuseum Westerwald

Objekt aus: Keramikmuseum Westerwald

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