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Keramikmuseum Westerwald Historische Keramik [ Lfd. Nr. 33, Inv. Nr. St. 1558]
Schraubflasche - Schraubkruke - Vierkantflasche (Keramikmuseum Westerwald CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Keramikmuseum Westerwald (CC BY-NC-SA)
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Schraubflasche - Schraubkruke - Vierkantflasche

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Beschreibung

Westerwald, 2. Hälfte 17. Jh.

Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Ausmalung mit Kobaltblau, frei gedreht.

Vergleichbare Exponate:
KMW Höhr-Grenzhausen, St 2023, St 0889, St 0351
MAK, Köln, Inv. Nr. Z 212, Z 81
Rijksmuseum, Amsterdam, Abb. 57 (Klinge)

Literatur:
Reineking v. Bock, S. 336 u 337; Klinge, S. 1124

Im Katalog des MAK, Köln beschreibt Reineking von Bock zwei Kruken, die in Höhr gefunden wurden und auf Anfang des 17. Jh. zu datieren sind. Mitte des 17. Jh. treten im Westerwald die vierseitig abgeplatteten Flaschen in größerer Anzahl auf. Ihr runder Ausguss ist so konstruiert, dass sich ein Zinnring aufmontieren lässt, der, mit einem Gewinde versehen, zusammen mit einem Schraubdeckel einen festen Verschluss des Gefäßes ermöglicht.

Klinge beschreibt eine 6-seitig abgeplattete Flasche aus Creussen von 1689 und verweist in diesem Zusammenhang auf eine Flasche bei Horschik von 1640 (S. 203, Abb. 20). Es ist anzunehmen, dass sich die Töpfer zur Herstellung der abgeplatteten Flaschen an die frühen Zinnformen angelehnt haben und dabei die Schraubverschlüsse ohne Veränderungen übernommen haben. Die mehreckigen Schraubflaschen aus Steinzeug waren im 17. Jh. weit verbreitet, was sicher auf die Möglichkeit der geschlossenen Aufbewahrung von Flüssigkeiten zurückzuführen ist. Die Herstellung war nicht besonders schwierig, konnte man doch den Körper frei aufdrehen und nach einer kurzen Zeit zusammendrücken (klopfen), eine Technik, die heute noch im Töpferhandwerk verwendet wird. Steinzeugflaschen dieser Art wurden im 17. Jh. und auch später in fast allen Töpfergegenden Deutschlands hergestellt.

Der Reichsadler und das von einem Fürstenhut gekrönte Allianzwappen sind gut ausgeprägt und in der Farbe grau des Scherbens belassen. Die beiden übrigen Seiten sind mit einem eingeritzten (redgemachten) Rankenmuster verziert, eine Dekorationsart, die sich in der zweiten Hälfte des 17. Jh. immer mehr durchsetzt. Das eingeritzte Ornament ist grau belassen und klar von der im übrigen Feld vorgenommenen Ausmalung mit Kobaltblau abgesetzt. Am Ausguss ist ein Zinnring mit Gewinde montiert, auf den eine Zinnkappe mit beweglichem Griff geschraubt ist.Die leicht erhöhte abgesetzte Standfläche ist mit einer blau ausgemalten Kehle versehen.

Material/Technik

Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Ausmalung mit Kobaltblau, frei gedreht

Maße

Höhe: 22 cm, Kantenlänge: 11 cm

Keramikmuseum Westerwald

Objekt aus: Keramikmuseum Westerwald

Bis in die Zeit der Urnenfeldkultur, etwa ab 1.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, lässt sich die Tradition des Töpferhandwerks in dieser Region,...

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