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Historisches Museum der Pfalz - Speyer 1914-1918. Die Pfalz im Ersten Weltkrieg [PKS_WK_16a_007]
Deutsches Plakat, 1914-1918 (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
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Plakat, 1914-1918

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Beschreibung

Wandanschlag in deutscher, niederländischer und französischer Sprache.
Veröffentlicht im von Deutschland besetzten Gebiet im Westen (wahrscheinlich Belgien, da dreisprachig), ohne Datum.

"Veröffentlichungen des deutschen General-Gouvernements.
Das Ergebnis der lang verkündeten Offensive der Alliierten im Westen liegt vor: die deutsche Front hat trotz 70stündigem Eisenhagel, trotz aller Uebermacht unerschütterlich standgehalten. Die Verluste der Franzosen an Toten und Verwundeten gehen in die Hunderttausende, die der farbigen und weissen Engländer sind verhältnismässig noch höhere. Mit ungeheuerlichen Einbussen an Menschen und Munition sind die Feinde des Deutschen Reichs um nichts ihrem Ziele näher gekommen: Belgien und Nordfrankreich wieder zu gewinnen!
Während an der Front um diese Entscheidung gerungen wurde, lag mir die Pflicht ob, den Rücken der deutschen Heere gegen feindliche Machenschaften zu schützen. Dabei waren Strömungen zu bekämpfen, die gleich der verzweifelten Offensive auf dem Schlachtfeld aus den alten grundlosen Hoffnungen auf einen baldigen Umschwung erwachsen waren. Kreise, denen der Friede am meisten am Herz liegen sollte, haben Widerstand in die Gemüter getragen; Männer, die sich bereit erklärt hatten, mit mir am Wiederaufbau des Landes zu arbeiten, haben aufs Neue den Ausstreuungen vom Havre und von London ihr Ohr geliehen, falsche Propheten falscher Nachrichten haben leicht Verführbare zu Untat und Verbrechen verleitet. Falsche Vaterlandsliebe und noch mehr rohe Geldgier haben einer Spionage Vorschub geleistet, deren Anschläge dasselbe erreichten wie der Durchbruchsversuch im Westen: Nichts!
Trotz alledem ist es gelungen, der deutschen Heeresleitung den geheimen, feigen Feind, der sie von hinten bedrohte, fernzuhalten. Unerbittlich mussten die härtesten Strafen gegen Freiheit und Leben an denen vollzogen werden, die sich durch trügerische Hoffnungen zu Verbrechen hinreissen liessen. Die Gerüchte vom Sieg der Alliierten und von der Vertreibung der deutschen Armeen werden vor der Sprache der Tatsachen von selbst verstummen. Was wir halten, halten wir fest!
Nun aber ist es die Pflicht der Belgier gegen sich selbst, aus dieser ihrer letzten Enttäuschung die Lehre zu ziehen und nicht immer wieder Nachrichten Gehör zu schenken, die der nächste Tag Lügen strafen muss. Wer unter meinem Regiment sein Auskommen, seine Arbeit und seinen Frieden gefunden hat, der helfe, dass diese Güter auch seinem verblendeten Nachbarn zukommen. Dass die Sicherheit der deutschen Heere gegen alle Wühlereien gewährleistet ist, haben die letzten Wochen bewiesen. Die Sicherheit der bürgerlichen Arbeit aber, aus der heraus Belgien allein gesunden kann, wird von mir nur im Verein mit denen gewährleistet werden können, die den Kampf draussen den Soldaten überlassen und daheim mit mir an der Festigung eines tätigen Landfriedens wirken. Diesem Ziel dienen meine Verordnungen; die ganze Schwere ihrer Strafen wird keinem erspart bleiben, der ihnen zuwider handelt. Diesen meinen Weg kreuzen, heisst sich unter das härteste Kriegsrecht stellen; ihn mit mir gehen, heisst sich und seinem Vaterland Freund und Helfer sein.
Der Generalgouverneur."

Material/Technik

Papier / Druck

Maße

HxB: 87 x 66 cm

Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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