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Historisches Museum der Pfalz - Speyer 1914-1918. Die Pfalz im Ersten Weltkrieg [PKS_WK_16a_006]
Plakat in Belgien, 1914-1918 (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
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Plakat in Belgien, 1914-1918

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Beschreibung

Wandanschlag in deutscher, niederländischer und französischer Sprache.
Veröffentlicht im von Deutschland besetzten Belgien, ohne Datum.

Propagandaplakat gegen einen in New York veröffentlichten Bericht, der von deutschen Kriegsgräuel berichtet.

"Veröffentlichungen des deutschen General-Gouvernements.
Herr Alexander Powell, der Vertreter der New York World, hat in einem ’Fighting in Flanders’ betitelten Buche seine Kriegseindrücke in Belgien veröffentlicht. Er hat im besonderen behauptet, dass die deutschen Truppen sich in Vilvorde allerhand Grausamkeiten hätten zu Schulden kommen lassen; er habe mit eigenen Augen einen Greis gesehen, den die Deutschen mit den Händen an dem Balken eines Daches aufhingen, und der dann lebendig verbrannt wurde. Die am 27. 4. 1915 eingeleitete gerichtliche Untersuchung hat folgendes ergeben:
Der als Zeuge vorgeladene Bürgermeister der Stadt Vilvorde, Xaver Buisset, erklärte unter Eid:
’Ich war während der ganzen Dauer des Krieges in Vilvorde anwesend. Ich habe über die deutschen Truppen in meiner Eigenschaft als Bürgermeister von Vilvorde nicht zu klagen gehabt. In dem Vororte von Vilvorde, Houthem, sind allerdings mehrere Häuser niedergebrannt und Zivilpersonen erschossen worden. Dies geschah jedoch während der Kämpfe zwischen deutschen und belgischen Truppen. Im übrigen haben die Befehlshaber der deutschen Truppen, sobald irgendeine Klage von uns einlief, diese untersucht und strafend gegen die Soldaten eingegriffen. Es ist nicht zu meiner Kenntnis gelangt, dass ein Greis mit den Händen an dem Balken eines Hauses aufgehängt und dann lebend verbrannt worden wäre. Wäre dies geschehen, so wäre es mir, da in Vilvorde ORdnung herrschte, sofort gemeldet worden. Ich muss daher den bezüglichen Bericht des amerikanischen Schriftstellers als Erfindung bezeichnen.’
Da dieser Zeuge nur der französischen Sprache mächtig war, wurde als Dolmetscher Josef Van Balbergh von Vilvorde beigezogen und vorschriftsmässig vereidigt. Seine Aussage lautet:
’Ich bin in Vilvorde ansässig und habe seit Beginn des Kreiges Vilvorde nicht verlassen, beziehungsweise nur auf wenige Stunden. Bei dem Einrücken der Truppen bin ich als Dolmetscher in die Dienste der Stadt getreten. Ich vermittelte den Verkehr zwischen den städtischen und militärischen Behörden und stand den Truppen als Dolmetscher zur Verfügung. Ich hätte es bestimmt hören müssen, wenn von den deutschen Truppen jemand, insbesondere ein Greis, aufgehängt und lebend verbrannt worden wäre. Ich muss dies daher als Erfindung bezeichnen. Ich habe auch davon nichts gehört, dass in Vilvorde und seinen Vororten Kinder, Frauen und Greise niedergemezelt worden wären. In Vilvorde selbst wurde überhaupt niemand erschossen oder sonst getötet; auch in den Vororten sind Frauen und Kinder von den deutschen Truppen nicht getötet worden. In den Vororten Koningloo und Houthem sind an den Kampftagen selbst einige Ortseinwohner von den Deutschen erschossen worden. Ich kann aber nicht angeben, ob diese Leute sich am Kampfe beteiligten oder nicht.’
Ich bringe das Ergebnis der gerichtlichen Untersuchung, das die völlige Haltlosigkeit der Behauptung Powells überzeugend beweist, zur öffentlichen Kenntnis, weil der erneute Versuch gemacht worden ist, jene Lügen im Volke zu verbreiten. Wie schlecht aber muss es um eine Sache stehen, wenn ihre Verteidiger zu schamlosester Verleumdung ihre Zuflucht nehmen müssen, um sie vor der Welt zu vertreten.
Das General-Gouvernement in Belgien."

Material/Technik

Papier / Druck

Maße

HxB: 86 x 66 cm

Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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