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Geschichtstaler auf die Einweihung des Ludwigkanals 1846

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Numismatische Sammlung [M021007]
Geschichtstaler auf die Einweihung des Ludwigkanals 1846 (Historisches Museum der Pfalz - Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz - Speyer / Julia Paul (CC BY)
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Beschreibung

Der Geschichtstaler zeigt sitzend links eine weibliche Flussgöttin und rechts einen männlichen Flussgott als
antikisierte Allegorien von Main und Donau. Die beiden Gottheiten reichen sich ihre rechten Hände, während sie mit der Linken jeweils ein Ruder halten.
Als Attribute sind ihnen zwei wasserspendende Amphoren sowie etwas Schilf beigegeben. Die Umschrift lautet: ""Ludwigscanal 1846". Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil.
Ludwig I konnte 1846 nach zehnjährigen Bauarbeiten sein ehrgeiziges Projekt, den Ludwig-Donau-Main-Kanal eröffnen, eine 172,4 km lange, schiffbare Wasserstraße zwischen Kelheim und Bamberg, die die beiden Flüsse miteinander verband. Mit seiner Überwindung von 264m Höhenunterschied und rund 100 Schleusen gelang es dem Glanzstück der Ingenieursbaukunst, die Europäische Hauptwasserscheide zu überqueren. Der Ludwigskanal nimmt damit eine besondere Stellung ein, das Transportaufkommen fiel jedoch zunehmend gering aus, da dem schmalen Kanal Konkurrenz in Form des Eisenbahnnetzes erwuchs.

Bei den sogenannten Geschichtstalern handelt es sich um 38 Münzen, die Ludwig I. im Laufe seiner Regierungszeit (1825-1848) schlagen ließ. Mit ihnen schuf er etwas zu dieser Zeit in Europa einzigartiges. Er verfolgte dabei das Anliegen, patriotische Gefühle zu stärken und die Öffentlichkeit an das Königshaus zu binden. Die Taler reihen sich in die königlichen Denkmalstiftungen ein und entsprechen auch der zeitgenössischen Hinwendung zum Historischen, wobei ebenso aktueller landeswichtiger Ereignisse gedacht werden sollte.

Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt.

Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.

Material/Technik

Silber

Maße

Dm. 3,81, 37,2 gr.

Literatur

  • Schubert, Alexander; Leitmeyer, Wolfgang (Hrsg.) (2023): König Ludwig I. - Sehnsucht Pfalz. Speyer
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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