Am Ufer eines Gewässers stehen ein Fischer, ein Soldat, ein Mönch und ein alter Mann auf Krücken. Sie vertreten die unterschiedlichen Berufsstände einer Gesellschaft. Das Interesse der drei letztgenannten ist auf den Fischer und seinen Fang gerichtet. In einem reusenförmigen Netz hat er eine nackte Frau aus dem Wasser gezogen. Der Mönch weist mit dem ausgestreckten Finder auf die Szene und wendet sich seinem Hintermann, dem Greis mit Krücken, zu. Die Geschichte verweist auf die griechische Mythologie, in der weibliche Wesen wie Quell- und Flussnymphen, die Okeaniden und Nereiden, eine wichtige Rolle spielen. Die Wasserwesen sind oft unheilbringend. So verursachen sie beispielsweise den Tod von Herakles‘ Liebling Hylas. Das Motiv der verführerischen und gleichzeitig todbringenden Frau setzt sich fort in der mittelalterlichen Sagenwelt. Der verführerische Gesang verbindet die mythologischen Sirenen mit Undine oder der Loreley, die die Schiffer und Seeleute in den Tod zieht.
Das Gemälde thematisiert so die Furcht des Mannes vor der Frau. Der Betrachter sollte vor der Verführungskraft der Frau gewarnt werden.