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Geschichtstaler auf den Benediktinerorden 1835

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Numismatische Sammlung [M_21005]
Geschichtstaler auf den Benediktinerorden (Historisches Museum der Pfalz - Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz - Speyer / Julia Paul (CC BY)
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Beschreibung

Bavaria, als Verkörperung des bayerischen Staates, übergibt zwei kleine Jungen in die Obhut eines Benediktinermönchs in seiner Kutte.
In dem umlaufenden Text heißt es erläuternd: "Den Benediktinern wieder eine Lehranstalt übergeben". Bavaria ist in Mantel und Helm gekleidet, der an die Hartschiere der königlichen Leibgarde erinnert. Der Mönch wird mit einem Buch als Attribut und in dozierender Haltung als Wissensvermittler dargestellt.
Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil.
Der Geschichtstaler wurde anlässlich der Übergabe des 1828 gegründeten königlich-bayerischen Augsburger Gymnasiums St. Stephan an die Benediktiner 1835 geprägt. Er ist Ausdruck von Ludwigs I kirchlicher Restaurationspolitik, in deren Folge zahlreiche Klöster, die in der Säkularisation 1803 verstaatlicht worden waren, wieder eingerichtet wurden.1835 gründete Ludwig I. die Abtei St. Stephan und betraute die Benediktinermönche mit der Leitung der Schule. Er war mit dem Ideal eines katholisch-patriarchalen Herrschertums erzogen worden. Im gleichen Jahr ließ der König den Grundstein für die Benediktiner-Abtei St. Bonifaz in München legen. Die Kirche sollte zur Grablege für ihn und seine Frau Therese werden.

Bei den sogenannten Geschichtstalern handelt es sich um 38 Münzen, die Ludwig I. im Laufe seiner Regierungszeit (1825-1848) schlagen ließ. Mit ihnen schuf er etwas zu dieser Zeit in Europa einzigartiges. Er verfolgte dabei das Anliegen, patriotische Gefühle zu stärken und die Öffentlichkeit an das Königshaus zu binden. Die Taler reihen sich in die königlichen Denkmalstiftungen ein und entsprechen auch der zeitgenössischen Hinwendung zum Historischen, wobei ebenso aktueller landeswichtiger Ereignisse gedacht werden sollte.

Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt.

Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.

Material/Technik

Silber

Maße

Dm. 3,78 cm, 28 gr.

Literatur

  • Schubert, Alexander; Leitmeyer, Wolfgang (Hrsg.) (2023): König Ludwig I. - Sehnsucht Pfalz. Speyer
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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