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2. Abschrift Brief von R. Sommer an Dr. Stoll, 23.10.1927

Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Schriftgut - Briefe Leininger [2023/1239/013]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202308/09165713036.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Abschrift des Briefs von R. Sommer an Dr. Stoll vom 23.10.1927 mit zusätzlichen Angaben zum Absender.

Diskutiert werden Ausgrabungen und deren Ergebnisse in Bezug auf die Leininger Grafen. Die Schädel von Emich VIII. - XII. wurden phrenologisch untersucht. Betont wird auch der Einsatz stereoskopischer Methoden.
Weitere Themen sind der Stammbaum von Dr. Stolls Ehefrau und die Echtheit einer Goethe-Silhouette.

Material/Technik

Papier / geschöpft, maschinenbeschrieben

Maße

Höhe: 29,7 cm, Breite: 21,0 cm, Stückzahl: 2, Seitenzahl: 2

Abschrift

Original: Deutsch

(Abschrift) Brief von Geh. Rat Dr. R. Sommer, o. Prof. für Psychiatrie an d. Universität Giessen, u.a. der erste Vorkämpfer für naturwissenschaftliche Erb- und Familienkunde in Deutschland. An Herrn Dr. Adolf Stoll Bad Dürkheim Giessen,am 23.X.1927. Hochgeehrter Herr Kollege ! Heut, Sonntag bin ich dazu gekommen, Ihre Briefe und die Beilagen vom 21.und 22. Mai, 9. Juli und 18. Oktober 1927 nochmals im Zusammen- hang zu lesen, und möchte Ihnen meinen herzlichen Glückwunsch zu der Vollendung der sehr mühevollen Arbeit aussprechen. Besondere freut mich, die Anwendung der stereo- skopischen Methode, die ich schon in dem Lehrbuch der Psycho- pathologischen Untersuchungsmetho- den, 1899 , und seitdem vielfach empfohlen für Schädelstudien verlangt habe. Die Fortsetzung dieser Studie über die Leini- nger ist dringend notwendig, und zwar in der von Ihnen durch- geführten medizinisch-naturwissenschaftlichen Weise. Ihre Fest- stellungen werden sich erst auswirken, wenn weitere Gruftbefunde aus dieser Familie dargestellt sind. Unverkennbar gleichartig ist m.E. der uinarische Typ der Nase von Emich dem VIII. und IX. Auch Emich der X. hat eine stark prominente Nase, aber die Bauart ist etwas verschieden. Der Neffe Emich's des X., Emich der XI., hat eine ähn- liche Nasenform wie Emich der X.: Oder liegen Defekte am ober- sten Teil der knöchernen Nase vor. Vielleicht könnte man aus Fami- lienbildern den eigentlich dominierenden Typ heraus bekommen und mit den Gruftbefunden vergleichen. Besten Dank für die Erwähnung meines Buches. Ich schlage einen Tauschhandel vor: Sie schicken mir die weiteren Nummern des Mittei- lungsblattes Kurpfälzischer Sippenforscher bis zur Nummer 28, und ich liefere dafür ein geheftetes Exemplar meines Buches 3.Auflage Ihre Zeitschrift kommt in die von uns begründete Stiftung für Familienforschung. Ihre Ausführungen über die keltische Frage sind mir höchst interessant. Ich weis nicht recht, ob ich Ihnen von der Fahrt zum Wiener Psychiatertag schon geantwortet habe. Wir müssen einmal darüber reden. Ich bin zu dem ganz radikalen Standpunkt gekommen, daß der Begriff "Keltisch" ursprünglich kein Rassen- Begriff, sondern aufgrund von Cäsars Eroberungen ein politischer Machtbegriff war. Bitte lesen Sie zuerst den Rassenabschnitt mei- nes Buches. Betr. Soldan bitte ich Sie, mir die Ahnentafel des Reg. Ass. Strack (Selbstverlag) wenn möglich zu beschaffen, evtl. mit Rechnung. Bitte wir jedenfalls die Blutlinie, die von den Soldanen zu Ihrer Frau Gemahlin (Mädchen-- Name?) führt, anzugeben. Die Göthe-Silhouette ist mir morphologisch und lokal-geschicht- lich sehr einleuchtend, wahrscheinlich ist sie echt. Die Skepsis ist bei verantwortlichen Museumesdirectoren berufsmäßig. Darf ich das Bildchen in meiner Sammlung behalten? Heft 1 und 2 der Mitteilungen darf ich wohl als Eigentum betrachten. Mit bestem Gruß und Empfehlungen an Ihre Arbeitsgemeinschaft, deren Tätigkeit ich für außerordentlich nützlich halte, möchte ich schließen. Ich sende diesen Brief sogleich ab, und lasse den Bericht über die Leininger mit dem Heft der Bilder morgen, Montag, eingeschrieben folgen. Bitte schreiben Sie mir,ob beides angekommen ist, d.h.auch dieser Brief. Mit dem Wunsche eines persönlichen Wiedersehens Ihr ganz ergebener (gez:) R. Sommer
Empfangen Empfangen
1927
Adolf Stoll
Bad Dürkheim
Abgeschickt Abgeschickt
1927
Robert Sommer (Psychiater)
Gießen
1926 1929
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Objekt aus: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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