Ovales Medaillon aus Zinn gegossen und als Modell genutzt. Das Medaillon zeigt das Brustbild des Apostels Paulus nach rechts im Hochrelief, leicht nach vorne gewendet und der Kopf im Profil dargestellt. Unterhalb des Brustbildes ist der Namenszug "PAULUS" zu lesen. Auf der Rückseite ist die "14" eingeritzt. Es handelt sich hierbei um ein Modell das aus dem Nachlass des Kunstformers Paul Thewald stammt, der zuerst auf der Sayner Hütte und nach dem 2. Weltkrieg auf der Concordiahütte tätig war. Das ursprüngliche Modell stammt von Leonhard Posch (1750-1831) aus der Zeit um 1817. Alle drei königlich-preußischen Eisengießereien in Gleiwitz, Berlin und Sayn nutzten das Paulus-Modell von Posch für die Produktion von Eisengüssen.
Die Petrus- und Paulus-Reliefs mit Rahmen wurden ursprünglich in der Sayner Hütte ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu ihrer Schließung im Dezember 1926 gegossen. Diese Reliefs waren sehr beliebt und wurden auch in anderen Gießereien nachgegossen u.a. auf der Concordiahütte in Bendorf-Mülhofen aber auch in der Gießerei Wölkingsthal in Mähren (Gießerei Bolikov). Wölkingsthal war neben der Gießerei Blansko, das bedeutendste Eisenwerk Mährens. Gegründet 1810 von Vinzenz Euseb Zeßner Freiherr von Spitzberger und dem Geologen Gregor Graf Rasumofsky, bestand das Eisenwerk bis 1878.
Vgl. Inventare 6.019, 6.021.