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Person/InstitutionWulfila (Bischof) (311-383)x
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Schlussblatt des Codex Argenteus, sog. Ulfilas-Blatt

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Dom- und Diözesanmuseum [D_0856_a]
sog. Ulfilas-Blatt (Dom- und Diözesanmuseum im Historischen Museum der Pfalz Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Dom- und Diözesanmuseum im Historischen Museum der Pfalz Speyer / Peter Haag-Kirchner, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Beschreibung

Das Pergamentblatt wurde im Oktober 1970 von Stiftsarchivar Franz Haffner bei Renovierungsarbeiten in der Afrakapelle des Speyerer Doms aufgefunden. Es befand sich in einem Sack gemeinsam mit Reliquien des Hl. Erasmus und war von zwei Büttenpapieren umhüllt. Das Pergamentblatt konnte später eindeutig als die letzte Seite eines heute in der Universitätsbibliothek von Uppsala aufbewahrten Evangeliars identifiziert werden, das nach seinem mit Silbertinte geschriebenen Text "Codex Argenteus" genannt wird.
Diese weltberühmte Handschrift geht auf die Bibelübersetzung von Bischof Ulfilas / Wulfila zurück, der die Bibel im 4. Jahrhundert vom Griechischen ins Gotische übertrug und dafür eigens eine neue Schrift entwickelte. Sie wurde um 500 vermutlich in Ravenna geschaffen und gehört zu den ganz wenigen erhaltenen gotischen Schriftzeugnissen. Sie ist allerdings nur als Fragment erhalten: Von den ursprünglich wohl insgesamt 336 Blättern der Ulfilas-Bibel sind im Lauf der Jahrhunderte 149 Blätter verloren gegangen. Das in der Afrakapelle in Speyer entdeckte Blatt ist das einzige, das jemals wieder aufgetaucht ist. Es enthält das Ende des Markus-Evangeliums (Vers 16,12-20) und ein Schlusswort.
Die umhüllenden Büttenpapierblätter stammen aus dem 16. Jahrhundert; eines war mit der Aufschrift „Rotula grecis l(itt)eris exarata“ an "Philippo Melanchthoni" adressiert. Offenbar hielt man die Zeilen für einen griechischen Text und wollte es von dem bedeutenden humanistischen Gelehrten untersuchen lassen.
(Sabine Kaufmann)

Material/Technik

Pergament, beidseitig beschrieben, auf der Rectoseite purpurgefärbt mit Flechtenfarbstoff, Schrift und Kanonbögen reines Silber, fast vollständig korrodiert, Evangelisten-Monogramme zwischen den Kanonbögen in Goldschrift

Maße

H. max. 26,5 cm, B. max. 21,7 cm

Hergestellt Hergestellt
500
Ravenna
Gefunden Gefunden
1970
Franz Haffner
Speyerer Dom
499 1972
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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