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Kriemhildenstuhl, Ringwall, Ebersberg

Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Funde der Römischen Epoche Archäologische Abteilung Nationalsozialismus [2022/0061/051/064]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202308/03145427685.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Pfälzischer Anzeiger, 13.12.1938

Kriemhildenstuhl, Ringwall, Ebersberg
Wissen um die Natur Gemeingut aller Volksgenossen

Der Artikel berichtet von einer Sitzung der POLLICHIA, auf der Museumsleiter Prügel den Stand der aktuellen Ausgrabung am Kriemhildenstuhl vorstellte. Die römischen Funde werden erwähnt, von größerer Bedeutung sind aber Ergebnisse zu den germanischen Vorfahren. Wegen der Wichtigkeit der Ausgrabungsstätte wurde diese in Erbpacht von Reichsführer SS Himmler übernommen. Alle Funde werden in einer eigenen Abteilung, dem selbständigen Kriemhildenstuhl-Museum der Ahnenerbe Stiftung aufbewahrt.
Ferner berichtete Studienrat Picker von Auffindung und Auswertung eines Grabes aus der La-Tene-Zeit auf dem Petersberg.

Material/Technik

Papier / geschöpft, bedruckt

Maße

Höhe: 47,0 cm, Breite: 31,5 cm, Stückzahl: 2

Abschrift

Original: Deutsch

Kriemhildenstuhl, Ringwall, Ebersberg Wissen um die Natur Gemeingut aller Volksgenossen Vor dem Kriege waren — wie Studienrat Walter als Leiter der hiesigen Ortsgruppe des Vereins für Naturkunde und Naturschutz "Pollichia" am Mittwochabend ausführte, Zu- sammenkünfte des Vereins Tradition, aller- dings fanden sie nur im engen Kreise der Mit­- glieder statt. In erweitertem Umfang wird die schöne Gepflogenheit der Zusammenkünfte nun wieder ausgenommen und fortgesetzt. Der Abend im Schulhaus leitete eine Reihe von Vorträgen und Führungen ein. die eines noch weit besseren Besuches wert sind, als er er­- freulicherweise schon am ersten Abend sich zeigte. Zunächst gab Museumsleiter Prügel einen kurzen Bericht über den Stand der Ausgra­- bungen am Kriemhildenftuhl und am Ring-­ wall. Die Wichtigkeit dieser Ausgrabungsstät- ten erhellt die Tatsache, daß es sich um die einzige Stelle handelt, die in solchem Umfang auf deutschem Boden für die Germanen­- forschung von Wichtigkeit ist. Es muß in die-­ sem Zusammenhang gesagt werden, daß sich hier um Bad Dürkheim soviel wichtige, auf- schlußreiche Funde ergeben haben wie im ganzen übrigen Reich zusammen. An einer Reihe von vor- und frühgeschichtlichen Fun-­ den wies der Vortragende die Ergiebigkeit des Bodens der Umgebung für die Spatenwissen- schaft nach und zeigte eine auffallende Häufung von Bergbefestigungen auf, wie Kästenberg, Limburg, Drachenfels, Michelsbcrg, Deidesheim und — den Ringwall über dem Kriemhilden- stuhl, dessen Anlage zu Beginn der Früh- geschichte anzunehmen ist. In der Hauptsache wurde auf den Bericht verwiesen, den Prof. Schleiff in der Zeitschrift „Germanien" ver- öffentlicht hat (am 16. 9. im „Pfälz. Anz." besprochen). Der erste Abschnitt der Grabungen fällt in die Zeit von 1934/35 und erbrachte an Fest­- stellungen 20 römische Inschriften und fast 40 Felsbilder. Es muß unterschieden werden zwischen römischer und germanischer Anlage. Die Felswände waren auf eine Tiefe von 25—30 Meter freigelegt worden, bis man auf eine feste Sohle stieß. Der römische Teil interessiert nicht so sehr. Wohl haben die Römer technische Neuerungen (vergleiche auch Weinbau) nach Germanien gebracht, wo aber selbst schon eine hohe Kul­- tur in Blüte stand. Dagegen muß alles dar­- an gesetzt werden, möglichst viel über die ger­- manischen Vorfahren zu ermitteln, eben auf Grund der Spatenwissenschaft, weil eine andere Möglichkeit nicht vorhanden ist wegen der Vernichtungsarbeit der Kirche. Infolge dieser Wichtigkeit der Ausgrabungs- stätte wurde sie von Reichsführer SS Himmler in Erbpacht genommen, um die Erforschung planmäßig weiterzuführen und vor allem auch auf den Ringwall auszudehnen. Am Kriem- hildenstuhl wurde eine weitere römische In­- schrift gefunden. Weitere Funde konnten nicht erwartet werden bis jetzt, da erst einmal die Aufschüttung der ersten Grabungsperiode ab- getragen werden muß und allein in einem zur Felswand vorgetriebenen Graben 3000 Kubik- meter Erdmassen bis heute bewegt wurden. Einzelheiten können im Interesse der Ausgra­- bungen nicht gebracht werden. Das aber kann betont werden, daß eine weitere Sohle fest-­ gestellt wurde, die anscheinend auch noch nicht die Endsohle ist. Alle Funde werden nun in einer eigenen Abteilung aufbewahrt, die als selbständiges Kriemhildenstuhl-Museum der Ahnenerbe Stiftung besteht. Schließlich zeigte Museumsdirektor Prügel noch einige Dachziegeln mit Sonnen- symbolen (Pferde usw.), die an hiesigen Häusern gefunden wurden und in Beziehung zu bringen stnd mit den Felszeichnungen, die am Kriemhildenstuhl eingemeißelt sind. In seinem mit Bildern ausgestatteten Kurzbericht verbreitete sich Studienrat Picker über Auffindung und Auswertung des Grabes auf dem Ebersberg, das 1935 freigelegt und im Modell festgehalten wurde und um die zweite Stufe der La-Tene-Zeit angelegt sein dürfte. — Als nächste Veranstaltung findet am 8. Januar eine Besichtigung von Mu­- seum und Kriembilhenstuhl unter sachkundiger Führung statt.
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Objekt aus: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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