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Landschaft mit Reiherjägern, dat. und signiert 1605

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Gemäldesammlung Neuzeit (Sammlungsausstellung) [HM_1957_0122]
Landschaft mit Reiherjägern, dat. und signiert 1605 (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
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Beschreibung

Blick in einen urtümlichen Wald mit hohen knorrigen Eichenbäumen und einem kleinen Bach, der aus dem dichten dunklen Gehölz (am rechten Bildrand) kommend unter einer Brücke hindurch in einen kleinen See auf der linken Seite der Darstellung fließt. Über die Brücke führt ein Weg aus dem dunklen Wald längs des Sees in eine lichte Ferne. Der Ausblick ist in ein fahles Licht getaucht. Durch Unschärfen und Baumsilhouetten im Gegenlicht wird der Eindruck eines leichten Nebels erzeugt, der sich in der Uferlandschaft zeigt. Die Wipfel der Bäume und einige Partien des Vordergrundes werden dagegen durch das Licht der Sonne beleuchtet. Die Waldlandschaft im Vordergrund wird durch die detail- und kontrastreiche Darstellung und die Verwendung kräftiger Braun- und Grüntöne klar von helleren Hintergrund abgegrenzt. Es entsteht eine bühnenartige Zone im Vordergrund, die sich den Betrachter*innen entgegendrängt und die Tiefenwirkung des Gemäldes durch durch vielfältige Durchblicke verstärkt. Auf der Brücke stehen zwei Jäger in zeitgenössischer Kleidung mit zwei Jagdhunden. Ein Jäger schießt nach rechts auf einen Reiher (oder neutral: einen hochbeinigen Wasservogel), der sich in einem Bachbett befindet, während der zweite Jäger seine Muskete, nachläd. Einer der Hunde macht sich bereit, den erlegten Reiher zu apportieren. Ein dritter Jäger ist schon weiter mit seinem Hund auf dem Weg in die Tiefe des Bildraumes vorangeschritten. Zwei der Männer zeichnen sich durch Ihre Kleidung und Bewaffnung als Musketiere aus. Die dritte Person erscheint als Arkebusier mit Büchse, Helm und Pluderhose. Das Gemälde zeichnet sich durch eine außerordentlich feine Zeichnung der Vegetation und subtil abgestufte Farbigkeit aus. Das Monogramm des Künstlers findet sich auf dem Stamm eines großen Baumes etwa in der Bildmitte: "GvC 1605". Es ist das letzte bekannte datierte Gemälde von der Hand des Künstlers.

Coninxloo lebte als einer der sogenannten °Frankenthaler Maler° einige Zeit im damals kurpfälzischen Frankenthal, das protestantischen Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden und Wallonien Asyl geboten hatte. Der Künstler gilt als einer der Begründer der europäischen Landschaftsmalerei. Möglicherweise wurde der Künstler durch die Anschauung pfälzischer Rheinauenlandschaften zu solchen idealisierten Waldlandschaften inspiriert. Das Bild entstand jedoch erst in der Amsterdamer Zeit des Künstlers. Als Vorbild können vor allem die Werke von Jan Breughel dem Älteren gelten, dessen virtuose Waldlandschaften sich ihrerseits am Vorbild der Hintergrundlandschaften der großen italienischen Meister seiner Zeit inspirierten (vor allem der 'Venezianer' Tizian, Giorgione, Palma Veccio, etc.). Jan Brueghel war mit Coninxloo als dem Lehrherren seines Bruders Pieter B. d.J. aus dessen Antwerpener Zeit sicherlich recht gut bekannt. Der Stil Coninxloos in diesem späten Gemälde verbindet die Technik der Antwerpener Schule (Luft- und Lichtperspektive; dunstige, blaugetönte Ferne; rhythmische Tiefenstaffelung etc.) mit den Tendenzen einer jüngeren Generation von Landschaftsmalern.

Material/Technik

Öl auf Eichenholz

Maße

LxB: 58,5 x 83,5 cm

Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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