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Sayner Hütte

Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.3684]
Sayner Hütte (Stiftung Sayner Hütte, Rheinisches Eisenkunstguss-Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Sayner Hütte, Rheinisches Eisenkunstguss-Museum / Benedikt Rothkegel (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Schwarzweißfotografie die den Blick vom Stromberger Weg in Sayn auf die Sayner Hütte zeigt. Die Aufnahme wird dem Werksfotograf Hugo van Werden zugeschrieben. Er war für die Gussstahlfabrik Krupp in Essen tätig. Das Foto wurde auf Karton aufgeklebt. Unterhalb der Fotografie ist "Sayner Hütte / 1869." und in der rechten oberen Kartonecke "Blatt 28." zu lesen.

Geschichte Sayner Hütte:

Kurtrierische Zeit
Der letzte Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen gründet 1769 die Sayner Hütte. Die geschaffenen Arbeitsplätze sollen die Armut im Volk bekämpfen. Zur Versorgung der Sayner Hütte mit Eisenerz erwirbt Wenzeslaus Gruben bei Horhausen im Westerwald aus persönlichen Mitteln. Die Leitung der Sayner Hütte übernimmt zunächst Johann Konrad Ziller, gefolgt von seinem Schwiegersohn Heinrich Jacobi (1725 – 1796) und schließlich von Anselm Lossen. Anfangs liefert die Sayner Hütte nur Roheisen, das sie an andere Hüttenwerke zum Beispiel im Hunsrück und Saarland verkauft. Für den Palast in Trier, den Brunnen in Bad Bertrich und das Schloss in Koblenz fertigt sie aber auch Wasserleitungen sowie eiserne Fassreifen für die Weinfässer des Kurfürsten. Nach einer kurzen Blütezeit Anfang der 1790er Jahre gerät die Hütte in die Wirren der französischen Revolutionskriege. 1804, nach dem Frieden von Lunéville, geht die Sayner Hütte mit den zugehörigen Gruben an das Herzogtum Nassau über.

Preußische Zeit
Als Folge des Wiener Kongresses erhält das Königreich Preußen das Rheinland als neue Provinz und übernimmt, neben den bereits bestehenden königlich-preußischen Eisenhütten in Gleiwitz (seit 1796) und Berlin (seit 1804), die Sayner Hütte am 1. Juli 1815. Mit dem Entschluss Preußens, die Festung Ehrenbreitstein wiederaufzubauen und weitere Festungswerke am Rhein bei Koblenz zu errichten, entwickelt sich der Plan, die Sayner Hütte als Munitions- und Geschützgießerei auszubauen. Um diese Aufgabe zu bewältigen wird der aus Bladen (Włodzienin) in Oberschlesien stammende königliche Bauinspektor Franz Moritz (1776-1825) an den Rhein nach Sayn geschickt und mit der Leitung des Hüttenwerkes beauftragt. Ab Dezember 1817 wird Moritz in Sayn von Carl Ludwig Althans (*5.12.1788 Bückeburg, + 10.10.1864 Sayn) unterstützt. Moritz und Althans nehmen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen auf der Sayner Hütte vor und richten nach Gleiwitzer Vorbild eine Tiegelgießerei ein. Die Tiegel- oder Kunstgießerei liefert 1818 die ersten Eisenkunstgüsse aus. Einen Überblick über die Produktpalette der Kunstgießerei erhält man als Kunde über Musterkataloge und sog. Preis-Couranten. Die Hütte produziert wie ihre Schwesterbetriebe in Gleiwitz und Berlin unter anderem Büsten und Statuetten, Leuchter und Teller, Gartenmöbel und Gitter sowie kunstvolle Neujahrsplaketten als Geschenk für König und vorsitzende Behörden. Als Musterbetrieb der preußischen Krone wird Sayn zu einer der modernsten Hütten Preußens.

Die Krupp’sche Zeit
Alfred Krupp kauft das für seine Stahlfabrikation in Essen notwendige Roheisen über Jahre bei kleineren Eisenhütten. So erwirbt er 1865 die Sayner Hütte mit Oberhammer, die Mülhofener Hütte am Rhein und die Horhausener Erzgruben sowie 1870 die Remy‘schen Hüttenwerke mit Erzgrube in Bendorf und die Hermannshütte in Neuwied. Dies führt zu einer engen Verflechtung zwischen der » alten « Kultur- und Gewerbelandschaft Mittelrhein und
Westerwald sowie dem » neuen « Industrierevier des Ruhrgebiets. Wegen der günstigeren Verkehrslage direkt am Rhein baut Krupp die Mülhofener Hütte für die Roheisenproduktion
aus und lässt 1878 den Hochofen der Sayner Hütte ausblasen. Fortan werden auf der Sayner Hütte nur noch Maschinenteile, Leitungsröhren sowie Eisenkunstguss gegossen. 1909 wird eine neue Maschinenhalle eröffnet: die heutige Krupp’sche Halle. In der Weltwirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg verkauft Krupp alle Hüttenwerke am Mittelrhein. Im Dezember 1926 schließt die Sayner Hütte und geht 1927 an die Gemeinde Sayn über.

Material/Technik

Karton, Fotopapier / Fotografie

Maße

Karton 60 x 45 cm; Foto 33 x 24,5 cm;

Literatur

  • Custodis, P. G. / Friedhofen, B. / Schabow, D. (2007): Sayner Hütte. Architektur, Eisenguss, Arbeit und Leben. Koblenz
  • Friedhofen, Barbara u. Stremmel, Ralf (2015): Krupp und Sayn ... eine Verbindung, die vor 150 Jahren begann. Neuwied

Links/Dokumente

Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Objekt aus: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

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